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Lebensweltorientierung, Narration und Handlungsbefähigung

Florian Straus

[Forum Gemeindepsychologie, Jg. 30 (2025), Ausgabe 1]

 

Zusammenfassung

Lebensweltorientierung, Narration und Handlungsbefähigung sind drei gemeinsame Themen in den Arbeiten und Diskursen von Luise Behringer und mir. Im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen steht die Narration in ihren beiden Formen als individuelle wie auch als kollektive Narration. Über Narrationen zu sprechen ist heute nicht nur einfach modern, sondern man weiß, dass Erzählen ein menschliches Grundbedürfnis ist und die Erzählung zum Kern menschlicher Kommunikation gehört. Diskutiert wird, wie Narrationen die Identität von Menschen prägen und wie vielschichtig sie zu menschlicher Handlungsbefähigung beitragen.


Schlüsselwörter:
Narrativ, Reframing, Identität, Handlungsbefähigung

 

Summary

Lifeworld orientation, narration, and empowerment

 

Lifeworld orientation, narration, and empowerment are three common themes in the work and discourses of Luise Behringer and me. The following considerations focus on narration explored in its two forms: as individual and as collective narration. Talking about narratives is not only a contemporary trend but also rooted in the understanding that storytelling is a fundamental human need and lies at the core of human communication. We will discuss how narratives shape people’s identity and how they contribute in many ways to a concept of capability building (Handlungsbefähigung).


Keywords: narratives, reframing, identity, Handlungsbefähigung

 

Einleitung

Als das IPP (Institut für Praxisforschung und Projektberatung) sein 40-jähriges Jubiläum begangen hat, wurden wichtige Zeitzeugen als Referent*innen eingeladen. Zum einen, um mit uns zu feiern, und zugleich etwas zu Themen zu sagen, die für das IPP in diesen 40 Jahren prägend waren. Luise übernahm das Schlussreferat zu einem hochaktuellen Thema des IPP: der Handlungsbefähigung1. Wie zu erwarten war, tat sie dies mit großer Expertise, aber auch garniert mit zwei mit einem feinen ironischen Ton versehenen (Selbst-)Erzählungen zur Rolle der Handlungsbefähigung in ihrem Alltag. Dieses Thema, die Handlungsbefähigung, hat uns schon seit Jahren inhaltlich verbunden, und Luise war fest eingeplant, dem Buch zur Handlungsbefähigung (Straus & Höfer, 2025) in seiner Schlussetappe noch einen Feinschliff zu geben.

Ich möchte diesen Artikel nutzen, drei der vielen gemeinsamen Etappen und Themen noch einmal aufzugreifen: Lebensweltorientierung, Narration und Handlungsbefähigung.2 Diese sind inhaltlich wie auch biografisch Teil der gemeinsamen Geschichte und waren auch Plan für die Zukunft. Wie Luise selbst geschrieben hatte: „Zur Bedeutung des Erzählens als Quelle für Handlungsbefähigung würde ich gerne mit Florian Straus und den Kolleg*innen im IPP weiterdenken und arbeiten“ (Behringer, 2022). Dass es dazu nicht mehr kommen konnte, da sie zwei Wochen nach dem Referat so jäh aus dem Leben gerissen wurde, ist auch heute noch unvorstellbar. Dieser Artikel ist ein Versuch, den gemeinsam begonnenen Faden aufzugreifen und zumindest ein kleines Stück weiterzuspinnen. Er beginnt mit der Veränderungsgeschichte einer typischen Erzählung (eines Narrativs3) aus der lebensweltorientierten Kinder- und Jugendhilfe, einem Bereich, dem Luise und ich über viele Projekte eng verbunden waren. Im zweiten Teil vertieft er das für Luise und mich so wichtige Thema Narration, um dann im dritten Teil den Bogen zur Handlungsbefähigung, dem Kern menschlicher Zuversicht, zu schlagen.

 

„Ambulant vor Stationär“

Dieses Schlagwort markiert eine Erzählung aus der Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendhilfe. Skizziert wird im Folgenden der Werdegang dieser Erzählung seit ihrem Auftauchen in den 1970/80er Jahren bis heute. Die frühen Wurzeln liegen vor allen in dem Konzept einer alltags- und lebensweltorientierten sozialen Arbeit des Tübinger Sozialpädagogen Hans Thiersch. Im Mittelpunkt steht der Fokus auf Fragen der Bewältigung des Alltags als zentralem Problem der Lebensgestaltung und einer sozialen Arbeit, die versucht, nicht von außen und oben Menschen zu kontrollieren und zu bestimmen, sondern diese in ihren eigenen alltäglichen Handlungs- und Deutungsmustern zu verstehen und zu unterstützen (Thiersch, 2015, 2020). Thiersch hatte in der Herleitung seines Konzepts eine Vielzahl von durchaus unterschiedlichen theoretischen Ansätzen (Dilthey, Husserl, Schütz, Berger & Luckmann, Habermas) mit einem Verständnis einer nicht mehr auf den Prinzipien der Fürsorglichkeit und Fremdbestimmung basierenden sozialen Arbeit verknüpft. Diesem Denken standen Luise und ich nahe, was auch jeweils in unseren frühen Arbeiten immer wieder zum Ausdruck kam (beispielsweise in Behringer, 1998; Buchholz et al., 1984). Dies begründete auch, warum Luise wie auch ich dem Narrativ „Ambulant vor Stationär“ durchaus positiv gegenüberstanden. In der Interpretation der Anfangsjahre stand dieses Narrativ für eine soziale Arbeit, die vor allem benachteiligte Menschen in ihrer alltäglichen Lebenswelt mit einem Bündel an Maßnahmen vor Ort fördert und nicht vorschnell bei Problemen diese beispielsweise durch eine Inobhutnahme der Kinder quasi entmündigt. Durch die in den 1980er Jahren stärker gewordene Kritik an der damaligen repressiven Heimerziehung galten die ambulanten Maßnahmen als fortschrittliche Alternative. Diese Interpretation verstärkte sich Ende der 1990er Jahre durch den Diskurs der Sozialraumorientierung (Klöck, 2004; Kessl et al., 2005; Hinte & Treeß, 2007). Auch hier geht es darum die lokalen Lebenswelten so zu gestalten, dass es Menschen ermöglicht wird in schwierigen Lebenslagen besser zurechtzukommen. Der sozialraumorientierte Umbau der Jugendhilfe nach 1990 sah stationäre Maßnahmen, die jenseits lokaler Lebenswelten existierten, ebenfalls kritisch. Im Kern waren sich Lebenswelt- und Sozialraumorientierung in der folgenden fachlichen Priorisierung einig: Wenn das Kindeswohl aufgrund von Mängeln in der Erziehung durch die Eltern gefährdet ist, steht die Jugendhilfe vor der Frage, ob sie die Kinder und Jugendlichen schützt, indem sie diese aus der Familie nimmt oder versucht durch begleitende Maßnahmen diese in ihrer gewohnten Lebenswelt zu belassen. Der Vorrang der ambulanten Maßnahmen zielt darauf ab, die familiäre Umgebung der Kinder und Jugendlichen zu erhalten und Eingriffe in das familiäre Leben auf das notwendige Maß zu beschränken. Erst, so ein Kern dieser Narration, wenn weder ambulante noch teilstationäre Hilfen zur Gewährleistung des Wohls der Kinder/Jugendlichen ausreichen, käme es zu einer Unterbringung bei einer Pflegefamilie oder in einer stationären Einrichtung.

Mit dem Einzug der Verbetriebswirtschaftlichung der sozialen Arbeit (Buestrich & Wohlfahrt, 2004; Seithe, 2011; Wohlfahrt, 2016) zu Beginn der 2000er Jahre bekam das Narrativ eine weitere, völlig andere Wendung. Nicht fachliche, sondern kostenorientierte Überlegungen wurden zum Maßstab. In der Tat kosten stationäre Vollunterbringungen ein Mehrfaches im Vergleich zu ambulanten Hilfen. Mit der Anfang der 2000er Jahre einsetzenden Krise der öffentlichen Haushalte bekam die Narration „Ambulant vor Stationär“ nun einen zweiten, fiskalischen Kern, der etwas überspitzt „billig vor teuer“ lautete. Der Abbau bzw. die Verweigerung stationärer Hilfen wurde zum Hoffnungsträger kommunaler Kinder- und Jugendhilfeetats. Dies ging teilweise so weit, dass in einzelnen Landkreisen der in aller Regel fachfremde Landrat über stationäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen entschied. Die eigentliche Frage, was besser für den jungen Menschen ist und auch welche Maßnahme langfristig mehr Wirkungen versprechen und letztlich möglicherweise gerade deshalb kostengünstiger sind, geriet mehr und mehr aus dem Blick.

Die daraus drohende Marginalisierung stationärer Jugendhilfen fand jedoch nicht statt. Blickt man heute auf die Belegungszahlen (Tabel, 2020) erkennt man, dass es nur kurze Phasen des Rückgangs bei den stationären Unterbringungen gegeben hat. Faktisch gibt es heute sogar fast doppelt so viele stationäre Plätze als noch im Jahr 2000. Wie war das möglich? Drei Entwicklungen lassen sich als Ursachen festhalten:

  • Die zunehmende Debatte um die Kindeswohlgefährdung hat nicht nur zu veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen geführt, sondern auch zu der Etablierung und Weiterentwicklung der behördlichen Verfahren zur Feststellung von Kindeswohlgefährdung. Dies hat die Zahl stationärer Unterbringungen (und die in Pflegefamilien) deutlich gesteigert.
  • Die 2015 „überraschend“ über Europa hereingebrochene Migrationswelle hat zu einer großen Anzahl an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen geführt. Viele von diesen wurden in der Folge von der stationären Jugendhilfe betreut.
  • Nachdem die wirtschaftliche Rezession nur wenige Jahre die öffentlichen Haushalte bestimmt hatte, nahm in der Folge der Einsparungsdruck auf die Kinder- und Jugendhilfeetats wieder ab.

An dem hier gewählten Fallbeispiel „Ambulant vor Stationär“ kann man ein typisches Merkmal von Narrationen erkennen. Sie bleiben nicht unveränderlich, sondern entwickeln sich je nach historischer (und bei Individuen: biographischer) Situation weiter bzw. werden „reframed“. In unserem Beispiel einer kollektiven Narration wurde der ursprüngliche „lebensweltliche Reformframe“ zunächst durch den „betriebswirtschaftlichen Frame“ ergänzt, man kann phasenweise auch sagen „verdrängt“. Wobei dieser ideologische „Kosten“-Kern des Narrativs sich überraschend als wenig einflussreich erwies. Dies betrifft zumindest die ausgebliebene Zurückdrängung der stationären Angebote. Für den Ausbau der ambulanten Angebote hat er sich als durchaus wirkungsvoll erwiesen (Seithe & Heintz, 2014). Und man muss relativierend einwenden: Die Geschichte ist ja nicht zu Ende. Der Umgang mit dieser Narration kann sich angesichts der erneut anstehenden Sparrunden öffentlicher (Jugendhilfe-) Haushalte wieder ändern und das „betriebswirtschaftlich dominierte Kostenframe“ durchaus nochmal Wirkung erlangen.

 

Faszinosum und Grundbedürfnis „Narration“

Die Möglichkeit des Reframings ist nicht die einzige Eigenschaft der Narration, die Luise und mich in unseren Arbeiten immer wieder beschäftigt hat. Bevor ich auf weitere Charakteristika von Narrationen eingehe, soll zunächst die Grundsatzfrage angesprochen werden: Was verleiht Narrationen ihre besondere Relevanz? Die obige Charakterisierung als „Faszinosum“ verweist dabei auf Kontexte, in denen das IPP eine Reihe von Erzählprojekten4 wissenschaftlich begleitet hat (Höfer et al., 2009; Straus & Höfer, 2011). Dort fiel auf, wie fasziniert und konzentriert Kinder auf professionell angeleitete Erzählsituationen reagieren. Dies betraf auch Kinder, die eigentlich als stark verhaltensauffällig, hyperaktiv und unkonzentriert galten. Die für sie zuständigen Fachkräfte (in Kindergärten und Schulen) erkannten ihre Schützlinge in den Erzählsituationen nicht wieder. Oft zum ersten Mal(!) sahen sie, dass ihre Schützlinge auch die Fähigkeit des konzentrierten Zuhörens besitzen. Wie ist dies erklärbar? Als Hintergrund für diese Effekte bei Kindern wurde in den Evaluationsstudien erkannt: die Erzählsituationen fördern

  • die Motivation (Spaß haben, Neugierde auf Geschichten, Interesse an Büchern und Geschichten),
  • personale Kompetenzen (Konzentration, Merkfähigkeit, Phantasieentwicklung, Selbstbewusstsein, zuhören können),
  • kommunikative Kompetenzen (Medienkompetenz, Interaktionskultur, sich mitteilen können),
  • die Sprachentwicklung (Ausdrucksfähigkeit, Vergrößerung des Wortschatzes, Lernen von Aufbau und Struktur einer Geschichte, literacy5).

Diese Wirkungen sind möglich, weil in Erzählsituationen im Unterschied zu anderen Lernsituationen die Kombination von Kognition und Emotion, von erfahrenen Inhalten und Mimik, Gestik, Stimmungen besonders wirksam wird. Dies ist eine Erklärung für die auch häufig beschriebenen guten Erinnerungsleistungen von Kindern bei Erzählungen. So haben Neurowissenschaftler (vgl. Spitzer, 2003) schon lange darauf hingewiesen, dass in das Lernen eingebundene positive Emotionen die Effektivität des Gelernten und vor allem auch des Erinnerten erheblich steigern. Ein zweiter immer relevanter werdender Faktor ist, dass Erzählen einen Gegenpunkt zur informations- und bildüberladenen aktuellen Medienwirklichkeit schafft und sich damit im Erleben von diesen deutlich absetzt. Drittens haben Erzählsituationen seit jeher etwas Gemeinschaftsbildendes. In und über Erzählsituationen gelingen integrative Momente. Erzählen baut Brücken und verbindet offensichtlich über Grenzen (sprachliche, kulturelle, ...) hinweg (Höfer et al., 2009; Straus & Höfer, 2011). Und viertens geht man unter dem Einfluss der narrativen Psychologie (Bruner, 1990; Kraus, 1996) heute davon aus, dass auch zentrale Identitätsfragen in Akten der Selbstnarration beantwortet werden. Menschen tauschen nicht nur Geschichten über andere aus, sondern auch über sich selbst.

Geht man noch ein wenig tiefer, um die Besonderheit von Narrationen zu verstehen, landet man schnell bei der Aussage „Der Mensch ist das Tier, das Geschichten erzählt“ (Geisel, 2021). „Wir träumen narrativ, tagträumen narrativ, erinnern, antizipieren, hoffen, verzweifeln, glauben, zweifeln, planen, revidieren, kritisieren, konstruieren, klatschen, hassen und lieben in narrativer Form“ (Hardy, 1968, S. 5). Diese Aussage der britischen Literatin Barbara Hardy wurde in der narrativen Psychologie (Gergen & Gergen, 1988; Bruner, 1990) auf eine wissenschaftliche Basis gestellt. In deren Tradition geht Wolfgang Kraus in seiner Studie zum „erzählten Selbst“ davon aus, dass „wir uns nicht nur in der alltäglichen Interaktion in Geschichten, Erzählungen darstellen, sondern dass wir unser ganzes Leben und unsere Beziehungen zur Welt als Narrationen gestalten“ (Kraus, 1996, S. 170). Hier wird das Erzählen zu einem elementaren menschlichen Grundbedürfnis und die Erzählungen zum Kern menschlicher Kommunikation. Luise Behringer nannte unter Bezug auf Ernst Erzählungen und Geschichten als einzigartige menschliche Möglichkeit „das eigene Erleben zu ordnen, zu bearbeiten und zu begreifen“ (Ernst, 1996, S. 202). Ihrer Ansicht nach gewinnen Subjekte im Erzählen „einen reflexiven Abstand zum Erlebten, der für Orientierung sowie die Bedeutungsgebung relevant ist. Dadurch gehen Narrative über das reine Nacherzählen der Vergangenheit hinaus, sie repräsentieren, welche Bedeutung den Erfahrungen beigemessen wird“ (Behringer, 2022, o.S.). Wir haben die für einen Menschen besonders relevanten Narrationen als „Kernnarrationen“ bezeichnet (Keupp et al., 2013). Gemeint sind Erzählstränge, die das Subjekt sich (und anderen) übergreifend erzählt. Diese bilden oft über mehrere Teilidentitäten hinweg das prägende Selbstbild einer Person. Beispielsweise wenn sich jemand als Underdog beschreibt, der ständig und in vielen seiner Lebensbereiche gegen die Mächtigeren, Starken, Privilegierten um Gerechtigkeit und Anerkennung ringt. Andere Erzählungen wären die des Pechvogels/Glückspilzes oder die als “Kind“ einer bestimmten Zeit (Verfolgter des Naziregimes, Kind der 68er, der Hippiezeit, …). Länger genutzte Kernnarrationen haben eine gewisse Hartnäckigkeit, sind aber bei wechselnden Lebensbedingungen oder/und neuen Identitätsprojekten durchaus veränderbar.

Luise interessierte sich darüber hinaus auch dafür, „was ist, wenn die Welt nur schwer verstanden werden kann, wenn sie Gefahren, Bedrohungen oder Verletzungen bereithält? Welchen Beitrag kann Erzählen in der Bewältigung belastender oder gar traumatischer Erfahrungen leisten?“ (Behringer, 2022, o.S.). Luise rekurriert hier auf etwas, das in der Aufarbeitung von Gewalt, insbesondere von sexualisierter Gewalt häufig zu beobachten ist: „Es gibt auch Geschichten, die nicht erzählt werden können, z.B. wenn traumatische Erlebnisse zugrunde liegen, die nicht in das Selbstsystem integriert und in erzählbare Erinnerungen eingegliedert werden können. Als Erfahrungsbruchstücke bleiben sie jedoch virulent, d.h., dass sich dies in Erzählungen als mäßige Kohärenz oder Inkohärenz abbildet (vgl. Waller & Scheidt, 2010). Darin spiegelt sich das zentrale Dilemma für viele Überlebende von Traumata, dass ihre Geschichten danach drängen, erzählt zu werden, aber nicht erzählt werden können.“ (ebd.)

 

Narration und Handlungsbefähigung

In unseren Überlegungen ist das Konzept der Handlungsbefähigung eng mit dem Narrationsthema verknüpft (Straus & Höfer, 2025). Dies hatte Luise bereits 2022 eindrucksvoll gesehen und beschrieben, als sie jeder der sechs Dimensionen der Handlungsbefähigung einen narrativen Bezug zuordnete:

  • „In Erzählungen wird Orientierung und Sinn konstruiert. Sie beschreiben die Sinnhaftigkeit von bestimmten Anforderungen und Ereignissen und warum sich Anstrengungen lohnen können.
  • In Erzählungen werden Erfahrungen geordnet, Zusammenhänge hergestellt und eine Struktur entwickelt. Sie ermöglichen es zu verstehen, warum bestimmte Dinge im Leben so geschehen sind, warum Geschichten so geschehen (Verstehbarkeit).
  • Erzählungen enthalten viele Beispiele dafür, wie es gelungen ist, sich als selbstwirksam zu erleben, dass man Ressourcen hat, die es einem ermöglichen, viele Dinge im Leben aktiv zu beeinflussen (Selbstwirksamkeit).
  • Erzählungen bieten Identifikationsmöglichkeiten und vermitteln Stärke. Sie machen neugierig und zeigen Situationen immer wieder aus verschiedenen Perspektiven der Beteiligten (Perspektivenvielfalt).
  • Narrative von uns selbst und von anderen über uns spielen eine wichtige Rolle für die Konstituierung des Selbstkonzepts, sie sind die Grundlage für Identität und optimistische Selbstzuschreibung dessen, was man kann und an sich selbst mag.
  • Erzählen ist ein Mittel der Beziehungsgestaltung, Erzählen konstituiert Gemeinschaft und schafft ein Gefühl von Zugehörigkeit, dass man Teil eines tragfähigen sozialen Netzwerks ist, mit Menschen, die einen nicht enttäuscht haben, die einen anerkennen (Zugehörigkeit).“ (Behringer, 2022, o.S.)

Diese enge Verknüpfung des Narrationsthemas und der Handlungsbefähigung wird im Folgenden an jener Dimension (des Verstehens) ausführlicher erläutert, die auch für die Bewältigung von Traumata besonders relevant ist.

Der Akt des Verstehens als Teil menschlicher Zuversicht ist immer dann besonders gefragt, wenn es darum geht, sich in dieser komplexen und in vielen Aspekten ambivalenten Welt zurechtzufinden. Dabei geht es sowohl um ein strukturierendes Informationswissen als auch darum, sich nicht in der Flut der individuell möglichen Handlungsverläufe und Schicksalswendungen zu verlieren. Vor allem aber geht es darum Handlungsoptionen zu erkennen, mit denen man den eigenen biographischen Weg sinnvoll weiter gestalten kann. Neben dem situativen und personalen Verstehen (Empathie) spielt wesentlich auch das biographische Verstehen eine tragende Rolle. Letzteres ist eingebettet in die großen und kleinen Narrationen, die man zum eigenen Leben entwickelt (hat). In diesen Narrationen erscheint man selbst unter einem bestimmten framing. Beispielsweise sieht man sich als ein Glückskind oder als ein ewiger Pechvogel, als jemand, der über keine oder wenig Talente verfügt oder als ein talentierter Mensch, der viel aus seinen Begabungen gemacht hat. Es kann aber auch sein, dass man sich als jemand wahrnimmt, dessen Begabungen zu wenig gesehen und anerkannt werden oder der seine Begabungen verkennt. Diese narrativen Rahmungen verleihen einzelnen erinnerten Situationen so etwas wie einen roten Faden und entwickeln sich in der Kombination von eigenen Narrationen und Fremdnarrationen (Zuschreibungen durch die sozialen Anderen des Netzwerks).

Im Mittelpunkt des biographischen Verstehens stehen die zentralen Etappen und Ereignisse der eigenen Biographie (beispielsweise Schulkarriere und Ausbildungsbeginn, Scheitern und Gelingen von Bindungen, Geburt des ersten Kindes). Hinzu kommen die existentiellen Fragen (warum bin ich so geworden, wie ich bin?) und die von uns sogenannten Dauerrätsel. Mit letzteren sind offen gebliebene, ungeklärte und aus Sicht der Person auch quälenden Fragen an sich selbst gemeint. Beispielsweise finden wir in einer Längsschnittstudie zur stationären Erziehung (Straus & Höfer, 2017; Höfer et al., 2017) immer wieder Jugendliche, die verzweifelt versuchen zu verstehen, warum ausgerechnet sie aus ihrer Familie genommen worden und in ein Heim gekommen sind. Nicht nur, dass der „Schnappschuss“ zur Inobhutnahme manchmal mit dramatischen Situationen (Polizei, verzweifelte oder/und gewalttätige Eltern, weinende Geschwister) verknüpft ist. Schlimmer noch ist, wenn diese Jugendlichen glauben, dass sie es selbst waren, die diese Inobhutnahme durch ihr Verhalten verursacht haben. „Kinder (aber auch Jugendliche) haben bekanntlich die Neigung, sich selbst als zumindest mitverantwortlich für die an ihnen begangene sexualisierte Gewalt wahrzunehmen oder auch anderen kognitiven Verzerrungen zu unterliegen, die aus gezielten Manipulationen seitens der Täter:innen resultieren“ (Caspari, 2022, o.S:). Was Caspari (2022) am Beispiel sexueller Grenzverletzung beschreibt, gilt auch für die Herausnahme aus der Familie. Gelingt es hier, durch Biographiearbeit oder/und Therapie/Beratung die Situation anders einzubetten und vor allem den Verantwortungsanteil der Eltern (Drogen, Vernachlässigung, Gewalt) deutlicher zu machen, besteht die Chance, dass diese Jugendlichen dieses Dauerrätsel als zumindest teilweise gelöst, d.h. als verstehbar abspeichern können. Dies ändert zwar nichts an der Tatsache (Inobhutnahme, Aufwachsen im Heim), aber viel an der zerstörerischen Energie, mit der diese Dauerrätsel Konzentration und Aufmerksamkeit, d.h., Energien an Vergangenes binden und die konstruktiven Prozesse (in der Auseinandersetzung mit den Eltern und in der Zugehörigkeitskonstruktion zum Heim) behindern.

Es gibt auch unterhalb der Schwelle traumatisierender Ereignisse im Leben der Menschen offene Fragen, die zu einem Dauerrätsel werden können: Warum gelingt mir keine längerfristige enge Beziehung? Warum habe ich immer wieder Angst, vor größeren Gruppen zu sprechen? Warum brauche ich jeden Tag eine bestimmte Menge an Alkohol? Naturgemäß sind es zumeist Fragen, die im Alltag mit negativen Erfahrungen korrelieren oder/und zu Einschränkungen führen, die das biographische Verstehen besonders fordern. Zwar wird auch ein „Glückspilz“ manchmal darüber nachdenken, wie er (auch in seiner Bewertung vielleicht sogar unverdient) zu bestimmten Dingen gekommen ist. Es ist aber kaum anzunehmen, dass diese Fragen für jemanden zu einem Dauerrätsel werden, das allein durch deren Existenz Energie in Selbstreflexionsschleifen bindet. Denn dies ist die besondere Eigenschaft der hier als „Dauerrätsel“ apostrophierten biographischen Fragen: Man hat keine wirkliche Kontrolle, wann und wie einen diese Frage beschäftigt. Man weiß nicht, wie viel Energie mit diesem Erinnern gebunden wird bzw. „wie tief das Loch“ ist, in das man beim Erinnern gerät. Und man kann auch schlecht abschätzen, wie lange man braucht, um „aus dem Loch wieder rauszukommen“ und ob man am Ende wirklich eine Antwort für sich gefunden hat, d.h. eine Selbsterzählung, die man als stimmig und kohärent erlebt bzw. als plausible Antwort auf das Rätsel. Wie die Forschung zu sexualisierter Gewalt zeigt (siehe ausführlich Caspari, 2021), gilt dies in besonderem Maß für all jene Erinnerungen, die unsere psychische und physische Integrität betreffen, die emotional hoch besetzt sind und für die wir erstmal keine ausreichende Erklärung haben. Wir verstehen nicht, wie es dazu gekommen ist, wie Ereignisse sich so (anders als erwartet) entwickelt haben, vielleicht auch, wie wir selbst gehandelt oder signifikante Andere sich unerwartet anders verhalten haben. Besonders prekär sind alle Erinnerungen, bei denen wir Opfer von Gewalt geworden sind, die sich als tiefgreifendes Ohnmachtserleben eingeprägt und die wir zum Schutz der Psyche abgespalten bzw. verdrängt haben.

 

Fazit

Generell besteht das Ziel des Verstehens darin, stimmige und plausible Narrationen zu entwickeln, sodass die Ereignisse der inneren und äußeren Welt als geordnet, vorhersehbar und erklärbar wahrgenommen werden – und nicht als willkürlich, zufällig oder gar chaotisch (Antonovsky, 1987). Diese Narrationen sind subjektive Konstruktionen, die auch auf Erinnerungsarbeit basieren. Für das Verstehen ist entscheidend, dass das Erinnerte und die Narration untrennbar miteinander verbunden sind: Ich kann das Erinnerte nicht von der Narration trennen. Unter anderen Umständen oder zu einem späteren Zeitpunkt kann jedoch ein neues Reframing erfolgen, das zu einer veränderten Narration führt. Dennoch gibt es keine Erinnerung ohne eine dazugehörige Narration. Erinnerungen, die nicht narrativ eingebettet sind, bleiben „unentschlüsselt“ wie Fremdkörper im Gedächtnis eines Menschen.

Bei allen Narrationen stellt sich zudem die Frage der Deutungshoheit. Es gilt zu hinterfragen, ob eine Narration aus der Selbstreflexion heraus entsteht oder ob sie überwiegend vom Außenbild geprägt ist – das heißt von der Fremdnarration des sozialen Umfelds. Im Fall von sexualisierter Gewalt kann diese Fremdnarration sogar durch die Manipulationen des Täters beeinflusst sein. Bei kollektiven Narrationen wiederum spielen öffentliche Diskurse, institutionelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie vor allem Machtverhältnisse eine zentrale Rolle, indem sie das jeweilige Reframing lenken. Unser Eingangsbeispiel („Ambulant vor Stationär“) verdeutlicht dies: Es zeigt, wie ein solches Reframing dazu führen kann, dass man plötzlich eine Haltung ablehnt, die im vorherigen Frame noch unterstützenswert erschien. Es wird auch sichtbar, wie man von einer Mehrheits- in eine Minderheitsposition geraten kann. Gleichzeitig illustriert das Beispiel den Wandel von Deutungen im Zeitverlauf und wie gesellschaftliche Entwicklungen frühere Deutungshoheiten infrage stellen können.

Betrachtet man die narrativen Fähigkeiten eines Menschen, zeigt sich darin ein Schlüssel zu hoher Handlungsbefähigung – und damit zu den Chancen auf ein gelingendes Leben. Vermutlich ist es genau dieser Gedanke, der Luise und mich so sehr für dieses Thema begeistert hat. Ich hätte mir nichts lieber gewünscht, als gemeinsam mit Luise weiter an diesen Überlegungen zu arbeiten und auch die Umsetzung in der Praxis der sozialen Arbeit möglichst gut vorzubereiten.

 

Endnoten

1. Unter dem Begriff der Handlungsbefähigung verstehen wir die zentrale personale Ressource, die wesentliche Teile des menschlichen Handelns steuert und für unsere Lebenszufriedenheit, unser Wohlbefinden, ja letztlich für gelingendes Leben verantwortlich ist. Auf der Grundlage verschiedener Theorien zum Umgang des Menschen mit schwierigen, neuen und unerwarteten Situationen entsteht die Handlungsbefähigung aus einem komplexen Konstrukt aus sechs Dimensionen. Wie ihre zugrundeliegenden Basiskonzepte der Kohärenz, der Selbstwirksamkeit und Resilienz ist sie messbar und lässt sich empirisch quantitativ, aber auch qualitativ erheben (Siehe Straus & Höfer, 2025).

2. Luise Behringer und das IPP haben teils gemeinsam, teils parallel an diesen Themen in Forschungs- und Praxisprojekten gearbeitet. Siehe auch www.ipp-muenchen.de.

3. Unter einem Narrativ (einer Narration) versteht man eine strukturierte Erzählung von Ereignissen, Erfahrungen und Ideen. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Literaturwissenschaft und wird heute in sehr vielen Disziplinen genutzt. Narrationsanalysen sind wichtig nicht nur um die menschliche Identität verstehen zu können, sondern auch für den medialen Diskurs. Narrative sind mächtige Werkzeuge, da sie die Wahrnehmung und das Verhalten von Menschen beeinflussen.

4. In einem solchen Projekt erzählen dafür ausgebildete Erzähler*innen Kindern in Kindertagesstätten und Schulen Geschichten. Erzählen ist mehr als nur Vorlesen, folgt bestimmten Strukturen und findet regelmäßig über einen längeren Zeitraum statt. Vgl. auch https://erzaehlmobil.de/der-erzaehler/thomas-hoffmeister-hoefener/

5. Unter literacy versteht man im Allgemeinen die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben sowie die damit verbundenen kulturellen Praktiken.

 

Literatur

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Behringer, L. (1998). Lebensführung als Identitätsarbeit. Der Mensch im Chaos des modernen Alltags. Frankfurt a.M.: Campus Verlag. ISBN: 9783593359410.

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Autor

Florian Straus

straus@bitte-keinen-spam-ipp-muenchen.de

Dr. phil., Studium der Soziologie, Psychologie und Philosophie. Leitung des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung



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